Sonntag, 1. März 2009

Entdecke die Halbinsel!

Marta und ich haben uns am Valentinstag (ja, vor 2 Wochen, mein Sonnenbrand ist jetzt endlich verheilt, Haut restauriert) dann mal aufgemacht, die Halbinsel zu erkunden, die sich Dunedin vor einigen Jahrtausenden (als es Dunedin noch nicht mal gab), vor die Tür geschmissen hat. Herrlich, diese Stadt, die so viel schönes in so großer Nähe um sich schart. Werde ein halbes Jahr brauchen, um das alles zu erkunden…
Wie passend! Bin ja noch bis Juli hier, bevor es mich nach Christchurch weiter nördlich spült!

Dunedin befindet sich übrigens in der Provinz Otago, die Halbinsel heißt daher „Otago Peninsula“. Nein, hier wohnten keine Hobbits. Soweit ich weiß, wurde auf der Halbinsel nichts für den Herrn der Ringe gedreht.
Wir hatten unglaublicherweise super Wetter, TROTZ SOMMER!

Ja, manchmal nervt mich die Regenhäufigkeit etwas, aber hab heute beschlossen und innerlich akzeptiert: Es ist ja nur Wetter.

Nachdem der letzte Artikel Euren Tagesplan unweigerlich strapazieren musste, habe ich geübt und werde mich hier wirklich kurz fassen. Es gibt daher viel zu gucken, wenig zu lesen.

Vielleicht fällt mir auch grad nich viel Text ein, man kann nicht immer nur produzieren, produzieren, produzieren!

Zu Eurer Unterstützung hier eine Karte, vor allem für die, die immer noch zu faul waren, mal im Atlas oder bei Google Map zu gucken, wo ich überhaupt bin, und natürlich für die, die kein Internet haben und auf die Druckversion angewiesen sind und zu allem Überfluss auch noch keinen Atlas besitzen.
(Das ist also die Suedinsel. Dunedin befindet sich unten rechts.)

Mal noch eine Karte von Neuseeland insgesamt:

Links weiter weg ist dann Australien, weiter oben dann Indonesien, gar nich sooo weit weg. Rechts gibt es auch Inseln und die Datumsgrenze, dahinter ist gestern, und unten gibt es lecker Eis.

Also. Der Anfang war easy-peasy an der Küste lang, keine Spur von Gebirge, ha!



Getier kreuzte unseren Weg.


Auch Gepflanz.


Nicht unwichtig:


Ein Relikt aus Urzeiten:


Habe todesmutig die Fauna inspiziert. Dieser Riesenkrebs war größer, als er aussieht, und meine Hand wirkt auf dem Bild auch größer, als sie war.


Konnte es nicht lassen, das wohl 500. Bild von Schafen zu machen, Vati, das haben wir dir zu verdanken. Übrigens kriegen alle ganz große Augen, wenn ich erzähle, dass mein Vater ganz lange Schäfer war – ja, Schafe sind durchaus populär und offenbar übt dieser Beruf eine enorme Faszination aus. Ich kommuniziere weiterhin im Vorbeifahren mit den „Sheepies“, wie ich sie nenne, nur kennen die alle nur ein Thema, aber was soll’s, lassen wir mal Gras drüber wachsen.


Tolle Perspektive, wa?

Abb.: Hütte auf Hügel mit Schaf.

Konnte keine Kommunikation aufbauen mit dieser Genossin. Aber sie hat bereitwillig in die Kamera gegrinst:

Haben dann unsere Fahrräder abgestellt und sind gelaufen. Es war zu steil und zu windig für ein Fahrrad mit ohne Gangschaltung, wie man hier hoffentlich sieht.



War auch gut so, konnten einen Berg erklimmen und konnten doch tatsächlich National-Geographic-Fotos machen.


Jetzt mal ganz im Ernst: Als ich das gesehen hab, blieb mir doch die Spucke weg. Hätte nie gedacht, dass ich so was Schönes mal sehen würde (na ja, die National Geographic kaufen is ja einfach). Wir haben einige Zeit auf dem Berg verbracht und haben das doch wirklich sehr genossen, auch die Kekse.

Oh, noch was lustiges zum Abschluss: Marta hat nen Zaun berührt, über den wir leicht verbotenerweise klettern mussten. Es gibt Zäune, sagte ich ihr altklug, die berührt man besser nicht. Hehe. Gut, dass sie vor mir war…Grins.

Die Nachrichten

Es haben sich mittlerweile so einige hundert Bilder angesammelt, deren Kapitäne ich Euch mal nicht vorenthalten möchte. Könnte sein, dass der Text relativ kurzatmig wird – das ist jedenfalls der Plan, denn, die letzten zwei Wochen in einen typischen Text à la Conny zu gießen, wäre selbst für mich UN PEU TOO MUCH (Elsa gibt mir bissl Französisch-Unterricht), also über der Schmerzgrenze, WIR HABEN DOCH KEINE ZEIT.

Denn: Es ist viiiel passiert hier auf der Südhalbkugel, und den Dunedin-Teil der Hemisphärenereignisse bin ich engagiert zu präsentieren…Und zwar hoffentlich in Nachrichtenmanier, wie gesagt, um Euch den Informationsüberfluss kurz und knapp darzubieten. Merke gerade, ich beginne schon, zu scheitern. Kann doch nicht sein, dass das immer noch die Einleitung ist….

Maaaaann, jetzt erzähl halt endlich, hör ich Euch synchron Eure Bildschirme anmotzen. Nänänänänäää, is ja juuuut, Meine.

#1
Eine naive Ostdeutsche (aus Leipzsch) hat mit nem Dunediner im Internet angebändelt und ihm seine Lügen geglaubt (33 Jahre alt, Doktorand), war dann ALL OVER Dunedin’s newspaper und Radio, wurde von einem Großteil der Bevölkerung ob ihrer Dummheit belächelt. Der Mann war 54, arbeitslos, hatte Hühner u.a. Geschöpfe in seinem Haus (!), sie hatte kaum Geld mit, hat es vorgezogen, sich von ihm beherbergen zu lassen, VON DIESEM SCHÄNDLICHEN LÜGNER, statt gleich wieder ins Flugzeug zu steigen. Offenbar arbeitet sie als Teilzeitkraft im sozialen Bereich und wollte erkunden, wie ein Mensch so werden kann. Zitat Ende. Ich schüttle jetzt noch mit dem Kopf. Polizei war auch involviert, als es dann wirklich brenzlig wurde. Tz-tz.

#2
Marta, Zeus und ich haben erkannt, dass man echt nicht bedient wird, wenn man sich vor ein Café setzt. Da kann man auch 20 Minuten sitzen bleiben, ohne dass sich jemand für einen interessiert. Gut, wenn man ne Pause braucht. Schlecht, wenn man Kaffee braucht.


Sind dann gegangen und haben beim nächsten Mal brav an der Theke bestellt und bezahlt. So funktioniert das also.


Hier mal ein Bild von den beiden:



#3
Die Uni hat angefangen. Studenten krass drauf. Haben 2 Wochen lang gefeiert, dass sie jetzt Studenten sind und sich nicht wie Erwachsene benehmen müssen. Beweisfoto:


Höhere Semester (viel erfaaaahrener!) haben Jungstudis mit Eiern, Mehl und Bier beworfen, was das Gekrauche soll, hab ich nich verstanden.
Was haben wir damals gemacht, 2001? ……. Ui, die Einführungsveranstaltungen der Einführungswoche besucht. Wie (und dass) man die Bibliothek benutzt. Welche Seminare wichtig sind. Wieviel Stunden pro Woche angemessen sind. Boooaaah, wie gerne wäre ich auf dem Markt rumgekrochen!!! Lach.

#4
Highlight der Orientation Week der neuen Studenten: SKANDAL!!! Studentenparade endet im Chaos, bei dem nicht nur Eier, Bier und Mehl fliegen, sondern auch alle Sorten von Körperflüssigkeiten, und es war noch ekelhafter, als es klingt. Und ich hab es nur in der Zeitung gelesen und das war schon zuviel. Stadt empört, Bürgermeister enttäuscht, Ladenbesitzer zusätzlich beschäftigt mit Trockeneierabkratzung. Habe keine Bilder, ich war zum Glück in meinem Zimmer, als es geschah.


Notiz: MUSS MICH KÜRZER FASSEN; MUSS MICH KÜRZER FASSEN.

#5
Arbeit. Habe nun Schülergruppen, die ich mit mehr oder weniger großem Erfolg zum Deutsch sprechen bringe. Die Jungens (John McGlashan College) sind überaus nett, grüßen mich auch auf der Straße, die Mädels (Otago Girls’ High School) auch sehr nett und überhaupt fast alle Schüler hier meiner Ansicht nach sehr fleißig und wissbegierig. Und sportlich: Hatten Sporttag, verglichen mit den Sporttagen zu DDR-Zeiten doch äußerst locker (Disziplinen z.B. Sackhüpfen. Ich dachte, ich seh nicht richtig. Eierlaufen und Gummihuppe [dt. Gummi-Hüpfe. Lach.] hab ich allerdings nicht gesehen), vor allem auch für diese strikt organisierte Schule. Man achte auf die Sportbekleidung.




#6
Weiterhin große Liebe zwischen meiner Gitarre und mir. Endlich mal ein Bild jetz!!!



Und noch eins von dem guten Stueck alleine:


#7
Pub. Gehen oft, es gibt jeden Abend Live-Musik, unglaublich, ein Paradies, und die Musi ist guuut! Hier ein Bild voller Freude im Irish Pub „The Bog“, mit Elsa, mir, Ann Schneider (aus Minnesota, US, wohnt in Elsas Haus, sehr gut, ihre Bekanntschaft gemacht zu haben), und Marta. Der Typ ist der lustige Barkeeper, der einen günstigen Augenblick genutzt hat.


Finde, ich hab auf diesem Bild Ähnlichkeit mit Frau Prof. Dr. Volk-Birke, könnt mir gerne (wirklich!) widersprechen. Ist es die Nase?

#8
Heeme. Weiterhin sehr nett mit meiner Familie, und das Essen schmeckt. (Esse oft zusätzlich Muffins in der Stadt, sind groß und es gibt zu viele Sorten, muss alle probieren). Das war jetzt redundant.

#9
Marta und ich hatten letztens zufällig ein schachbretthaftes Arbeitsoutfit, dessen Schachbretthaftigkeit uns bewusst wurde, als wir uns nach der Schule sahen (waren getrennt auf Arbeit gegangen):

Die Hosen haben sogar beide Nadelstreifen, das muss uns erstmal einer nachmachen.















#10
Marta und ich waren mal wandern. Haben – könnt ihr mir ruhig glauben – eine Straße in Dunedin gefunden, die NICHT steil oder ein Berg ist.




Wir waren wandern in Wald und Flur,
und waren nicht alleine
in der Natur:


Haben Dunedin von ganz weit oben gesehen:


























#11
Und zum Schluss: Ja, ich surfe jetzt. Jeden Freitag, im Pazifik, mit nem Brett aus Styropor, das klingt jetzt leicht, aber lass dir das mal von ner blöden Welle an dich schießen, ich kann dir sagen, ey, LEICHT my ass! Habe Blutergüsse und Muskelkater von diesem Erlebnis, aber hat das Spaß gemacht!!! Hier mal ein kleiner Eindruck, zum Glück konnte ich die Kamera nahe dem Wasser positionieren, sodass mir mit Selbstausloeser dieser Schnappschuss gelang:





Nun, das waren dann erstmal einige wenige Neuigkeiten. Keine Panik, ich sammle weiter. Jetzt könnt ihr dann auch endlich weiterarbeiten, doch keine Mittagspause heute, dafür ist keine Zeit, die Conny schreibt ja immer so viel. Jajaja…Im nächsten Blog-Artikel, der sich dem hier auch gleich anschließt (wir haben keine Zeit zu verlieren), könnt ihr dann meine wirklichen Ausflugsabenteuer begucken, hier waren ja nicht mal die Bilder von mir mit den Pinguinen im Arm dabei!!! (Ja, man muss die Leute locken! Hehehe.)