Samstag, 31. Januar 2009

Bin daaaaa!

Jetzt IST es also. IN ECHT.




Ich bin in Neuseeland.








Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!








Jetzt, nachdem ich drei Tage hier war (ohne irgendein Gefühl von Jetlag – das muss eine Erfindung der US-Amerikaner sein, wahrscheinlich zu Werbezwecken für IRGENDWAS) und ich mehr und mehr Dunedin erforsche und Menschen treffe, steigt mein Hochgefühl minütlich. Ich vermisse Euch, keine Frage, und Halle, und die 7a und die 9d, und auch die 7c und die 7d irgendwie (*grins*), und Orbit-Kaugummi Spearmint (die grünen), und – klar, ich wusste, dass das kommt – Döner, aber es ist schon enorm, dieses Gefühl, das einen überkommt, wenn man Teil von etwas ist, das so weit weg ist, so surreal, so übernatürlich schön, so freundlich, fluffig genug, gerne alles auf den letzten Drücker zu tun – hier bin ich richtig, hier falle ich nicht auf.








„So viel besser als auf den Bildern, die man kennt“ wollte ich noch schreiben, aber sooo viel hab ich nun auch noch nich gesehen, dass ich DAS ernsthaft behaupten könnte. Grins.








Es erinnert doch vieles an England hier. Hab heute auch festgestellt, dass meine leichte Abneigung gegenüber Pastry-dominiertem Essen sich leider nicht auf wundersame Weise in Luft aufgelöst hat. Nun ja. Worth a try. Auf diese Weise werde ich jedenfalls dem mir glücklicherweise genetisch sowieso schon nicht vorbestimmten Schicksal entgehen, eine Art Gürtel aus Fettmasse zu bilden, der sich von dem Teil kurz über den Hüften bis zu den Knien erstreckt.








Vielleicht zunächst zu meiner Wohnsituation. Ich wohne in einem Haus, das man aus Filmen kennt, in denen die Protagonisten nicht wenig Geld haben, den Tag mit Tee trinken (und abwarten) und Golf spielen verbringen und über die Frage diskutieren, ob sie jetzt den Teppich mit eingewebten Goldfäden nehmen sollen oder lieber das 248-teilige Service aus Meissner Porzellan (kein Mensch braucht 22 Soßenschüsseln, do they?). Es wirkt n bissl wie ein Palast (auf mich jedenfalls), habe ein großes Zimmer mit Aussicht (wahrscheinlich ähnlich schön wie die im gleichnamigen Roman). Viel wichtiger aber ist, dass ich hier quasi ne Gastfamilie habe, die sehr nett zu mir ist (Alison und John und deren Töchter Jess (29) und Laura (21)). Jess ist meine Arbeitskollegin, sie unterrichtet Japanisch. Laura studiert Jura. Ich fühl mich wohl hier, muss niemandem Rechenschaft ablegen, wir essen zusammen, wenn es sich ergibt, und ich darf mich theoretisch frei in der Küche und im übertragenen Sinn im Kühlschrank bewegen (hmmm, bin noch bissl schüchtern, was das betrifft).








Habe die Wohnsituation übrigens von Chris, dem von mir assistierten Lehrer besorgt bekommen, der ja logischerweise auch ein Arbeitskollege von Jess ist und wusste, dass die Familie Leute aufnimmt.




[Abb.1: Ich gehe aus dem Haus und gucke. Das da unten ist der Hafen. Nicht im Bild zu sehen dahinter und rechts: Der Pazifik. Aaaaah.]




Hier gibt es 2 Katzen!!! Sie sind offenbar benannt nach 2 Katzen in Harry Potter – große Preisfrage: Wer mir die Namen sagt, bekommt eine persönliche Mail, lach). Sie wollen mich leider noch nicht, aber ich plane, das zu ändern. Just give me time, hehe. Es gibt auch einen Hund, aber den darf man nicht anfassen (grumpy old lady namens Brandy oder Brindy oder Brendy, schwer zu sagen bei dem neuseeländischen Akzent).







Ha! Gestern abend ist dann auch noch Marta angekommen, die hier im Haus ne eigene Wohnung hat (ja, es ist groß) und die auch meine Kollegin wird. Sie ist aus Spanien und wird dann wohl … Spanisch unterrichten.



Habe mich gleich nach meiner Ankunft (Mittwoch, 9:10 morgens, ich wurde von dem Lehrer abgeholt, dem ich assistiere) in die Stadt gestürzt, um mich wach zu halten, und habe auch gleich gesehen, dass sie viel zu bieten hat. Ein manches Gebäude in Dunedin sieht aus wie ein Pfefferkuchenhaus (so zum Beispiel der Bahnhof – der Architekt wurde seinerzeit deswegen verspottet), insgesamt ist vieles doch sehr britisch. Dunedin (sprich: Da-NIE-den) wurde von Schotten erstmals besiedelt bzw. gegründet, man sieht das durchaus. Und das meine ich natürlich positiv!







[Abb. 2: Eine mögliche Ansicht von Dunedin train station – Der Pfefferkuchenbahnhof.]








An jenem Mittwoch war schönes Wetter, hier ist ja Sommer, wie Ihr wisst, KEIN NEID, KEIN NEID! Seit Donnerstag frage ich mich, ob sich wer vertan hat. Tiefe Schwaden (sorry, gibt es das Wort überhaupt? Bin nich mehr so sicher) von Wolken hängen über der Stadt, mein schöööner Ausblick ist reduziert auf viel Stadt mit Häusern und Straßen, in Wolken, hab ich das schon erwähnt?, die Berge dahinter sind wie abgehackt und nach hinten geklappt (muss ja, vorne sieht man sie jedenfalls nicht). Aber es ist warm. Irgendwas um die 20 Grad vielleicht? Für jemanden, der vor 2 Wochen oder so noch -17 Grad im Gesicht hatte, schon was Besonderes.







Och nöööö, jetzt regnet’s ooch noch! :-/




Ey cool, mein erster Regen hier! Bin ganz fasziniert.








(Schaue aus dem Fenster. Habe Erker, kann mir also eine der 3 Seiten aussuchen. Regen ist aber überall gleich. Auch sehr ähnlich dem, den ich aus Europa kenne. Nass, vor allem. Und Tropfen bilden längliche Nasen an der Scheibe. Aber sind nur ein paar Nasen. Nich grad nasenvoll, die 3 Scheiben. Maaaaaaann, schreib weiter. Focus! Focus! Stick to the important stuff!)





[Abb. 3: Hab leider keine Schablone, um eigentliches Bergmassiv zu demonstrieren, aber hoffe, das Wetter wird noch mal besser. Ja, das ist aus meinem Erker geblickt.]











[Abb. 4: Nun, das (etwa 40 Minuten später) ist doch schon mal viel deutlicher demonstriert. De-MONSTRIERT sind in der Tat auch die Berge, naja, sie sind nicht wirklich MONSTRÖS normalerweise… Man beachte auch die deutlich erkennbaren Regentropfen. Der Baum links will sagen: es herrscht eine leichte Brise.]





Die Zeit hier wird wie im Flug vergehen, denn es ist schier unglaublich, was man hier alles entdecken kann. Die Südinsel ist offenbar ein Paradies für jeden, der auch nur ein bisschen RAUS will, wahnsinnig variationsreich. Nächsten Freitag ist Waitangi Day (Nationaler Feiertag aufgrund des Waitangi-Vertrages zwischen Maori und Europäischen Siedlern, der u.a. den Maori Souveränität garantierte), also verlängertes WE, das ich für einen Ausflug nutzen werde, mal sehen.





Auf der Otago-Halbinsel (quasi vor der Haustür), vielleicht ne Stunde oder zwei mit dem Fahrrad entfernt, ist eine, DIE Siedlung von Albatrossen, da kann man hin, da muss ich hin. Ach, ich fang nicht an, aufzuzählen, was ich vorhab, da werd ich ja nie fertig. Naja, vielleicht kurz.





- Rail Trail (mit dem Fahrrad auf ner alten Eisenbahnstrecke lang, man sieht viiiiel Landschaft, hoffentlich ist schönes Wetter)
- Trans George Railway (mit der Eisenbahn auf ner alten Eisenbahnstrecke lang, man sieht viiiiel andere Landschaft, auch bei schlechtem Wetter)
- Fjordlandschaft im Südwesten der Südinsel (relativ weit, aber ein MUST SEE, u.a. dort gibt’s die Bilder, die man auf Kalendern sieht)





Da geht noch was. Damit wären die ersten zwei Wochen abgedeckt. Lach.





Da fällt mir ein – ich bin ja EIGENTLICH zum Arbeiten hier. War gestern schon mal schnuppern in einer meiner Schulen. Sehr interessant. Eine Mädchenschule. Heute hab ich dann auch die französische Fremdsprachenassistentin (Elsa) kennen gelernt, die auch an unserer Schule sein wird. Bin dann den ganzen Nachmittag mit Marta und Elsa durch die Stadt gewandert, sind beide sehr nett, ich glaub, wir werden uns gut verstehen.





Sprechen ja alle Englisch. Haha.

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To Be Continued…





Read next time:





- Wie ich beim Anblick einiger Früchte im Supermarkt erstarre und zu Sabbern beginne (sorry, no photos available this time)




- Mein Anpirschen an die rote Katze (die will mich noch eher als die schwarze)
Connie („Conny“ kann keiner aussprechen, daher mit „ie“. Scherz.) beim Erklimmen des Mount Cook (größter Berg Neuseelands, hab ich schon vom Flugzeug aus gesehen, den oberen Teil über den Wolken jedenfalls, kein Problem, schaff ich mit links, da nehm ich eben ein Jäckchen mit)





See next time:





- Ein Bild von mir, das die geradezu unglaubliche Tatsache beweist, dass ich mir bereits am 3. Tag nach meiner Ankunft eine Gitarre kaufen musste (, die MICH am 2. Tag entdeckt hatte), weil sonst alles zu spät gewesen wäre. Hatte ja keene von heeme mitgenommen!! Heul.
See this time additionally (I changed my mind):




- Das Wetter gibt es auch in schön: habe mal einen Tag gewartet, also mein Fensterblick:




Ich grüße euch wahnsinnig,

deGonnie